Die Entscheidung

Ein Auslandssemster w?hrend meines Bachelor-Studiums zu bestreiten war schon immer ein gro?er Wunsch von mir. Mich fasziniert es, neue Kulturen und das Leben in anderen L?ndern kennenzulernen. Aus diesem Grund schien mir ein Auslandssemester verbunden mit einem Studium als optimale M?glichkeit etwas Neues kennenzulernen. Des Weiteren finde ich es sehr wichtig, sich mit verschiedenen Lebensweisen auseinanderzusetzen. Besonders f¨¹r die Kulturbranche ist es wichtig, verschiedene Lebensstile/Lebenskulturen verstehen zu k?nnen und diese mit in den Job einflie?en zu lassen. Somit war f¨¹r mich schnell klar, dass ich mir meinen Wunsch auf jeden Fall erf¨¹llen m?chte.

Die Vorbereitungen

Mein Bewerbungsprozess verlief sehr reibungslos. Durch die FH Potsdam wurde ich bei jedem Schritt unterst¨¹tzt und jede einzelne Frage wurde jederzeit beantwortet. So fiel es mir nicht schwer, rechtzeitig eine Bewerbung abzuschicken. Urspr¨¹nglich war mein Erstwunsch Helsinki, Finnland und mein Zweitwunsch Palermo, Italien. Ich suchte mir diese Schulen raus, da ich f¨¹r beide bereits den Sprachnachweis f¨¹r Englisch (B2) und Italienisch (B1) aus Schulzeiten hatte.?

Nach der Bekanntgabe, dass ich nach Italien gehen w¨¹rde, wurden alle weiteren Schritte in die Wege geleitet: Ich begann doch nochmal, mich sprachlich vorzubereiten mit Hilfe der App "Duolingo" und setzte mich mit der Universit?t aus Palermo in Verbindung. Der Kontakt verlief anf?nglich etwas schleppend und verwirrend doch sp?ter erhielt ich dann alle meine fehlenden Informationen. Da ich in Europa geblieben bin, musste ich kein Visum beantragen. Auch meinen Flug buchte ich recht spontan, was gut war, da dass Semester in Italien doch eine Woche fr¨¹her anfing als urspr¨¹nglich angek¨¹ndigt.

Die Unterkunft

W?hrend meines Aufenthaltes in Palermo suchte ich mir im Vorhinein eine WG. Hier ist jedoch zu beachten, dass du nicht wei?t, mit wem du am Ende in einer Wohnung wohnen wirst, da nur der/die Vermieter*in die Zimmer besetzt. So entstehen in Palermo reine Erasmus-WGs. Ich habe mich mit Hilfe von diversen Facebook Gruppen und der Immobilienseite "Idealista" auf Wohnungssuche begeben. Leider war es besonders zu diesem Semester sehr schwer ein Zimmer in Palermo zu finden. In diesem Wintersemester gab es so viele Wohnungsanfragen wie noch nie und auch mehr als doppelt so viele Erasmusstudierende. Aus diesem Grund wurde der Wohnungsmarkt auf einmal sehr klein bzw. musste man viel mehr Geld f¨¹r die Monatsmiete einplanen. Dazu kam noch, dass sich in Palermo nur wenige Viertel zum Wohnen f¨¹r Ausl?nder eigenen, da es eine hohe Kriminalit?tsrate gibt. Trotz allem habe ich zum Gl¨¹ck am Ende ein Zimmer in einer guten Lage finden k?nnen.

Das Studium an der Hochschule

In Palermo laufen die Erasmus-bob体育平台官网 alle ¨¹ber die Initiative ESN (= Erasmus Student Network). In Palermo organisierte ESN neben einer Einf¨¹hrungswoche, mit unter anderem einer kleinen Stadtralley, einem Strandtag oder einer Poolparty, auch immer wieder kleine bob体育平台官网 f¨¹r alle Erasmustudierende. So gab es immer wieder Mottoparties, kleinere Ausfl¨¹ge und Trips oder Treffen, wo man einfach zusammen kam zum quatschen, feiern und beisammen sein.?

Mit der Ankunft an der UniPa wurde sehr schnell klar, dass ich alle meine vorher gew?hlten Kurse neu w?hlen musste, was kein Einzelfall war. Das Kurssystem in Palermo war f¨¹r alle Austauschstudierenden sehr un¨¹bersichtlich am Anfang, weswegen ich meine ersten zwei Wochen nutzte, in verschiedene Kurse zu schnuppern und mir so "step by step" meinen Stundenplan zusammen stellte. Des Weiteren ist es ¨¹blich zwei bis drei Einheiten pro Woche pro Kurs zu haben ¨C ein System, an das man sich erst gew?hnen muss. Im Endeffekt besuchte ich die Kurse "Business English", "Demography", "Tourism Economics and Policy" und "Laboratorio di Studi culturali". Ich konnte somit drei Kurse auf Englisch belegen und einen Kurs auf Italienisch. Des Weiteren gibt es w?hrend des Semester zwei bis drei Pr¨¹fungsleistungen zu absolvieren (m¨¹ndlich, schriftlich, Pr?sentation), wodurch am Ende ein Kurs zwischen 6 bis 12 Credits wert ist.

Alltag und Freizeit

Die Lebenshaltungskosten sind niedriger als in Deutschland. So kann man WG-Zimmer f¨¹r 200¨C250€ finden, einen Aperol f¨¹r 3¨C6€ trinken gehen, den Wocheneinkauf f¨¹r 30¨C40€ machen und f¨¹r 10€ Essen gehen.?

Freizeit- und Sportangebote habe ich in Palermo nicht genutzt, da diese im Vergleich wieder sehr teuer sind. Au?erdem werden diese meist nur in Italienisch angeboten, weshalb eine gute Sprachkenntnis von N?ten ist.

Aus diesem Grund verbrachte ich meine Freizeit viel am Strand und mit Spazierg?ngen durch die Stadt, um diese besser kennen zu lernen. Sehr zu empfehlende Str?nde sind "Santa Flavia", "Mondello" oder "Isola delle Femine". Au?erdem bin ich viel Kaffee trinken gegangen, probierte mich durch die vielen sizilianischen Spezialit?ten und genoss immer wieder die Sonne und warmen Temperaturen!

Fazit und Tipps

Im Ganzen hat mir das Auslandssemester recht gut gefallen. Mein Hauptziel, eine neue Kultur und Lebensweise kennenzulernen, konnte ich mir erf¨¹llen. Jedoch f¨¹hrte die Stadt Palermo sehr oft und schnell zur ?berforderung: Es ist immer laut und dreckig. Au?erdem muss man offen f¨¹r einen neuen Lebensrythmus sein: alles ist hier etwas langsamer und immer mit sehr viel Versp?tung. Des Weiteren ist die Organisation der Universit?t sehr verwirrend und niemand kann dir bei deinen Problemen wirklich helfen, da Termine immer sehr sp?t und kurzfristig bekannt gegeben werden.
Trotz dessen ist Palermo eine sehr lebendige und auch junge Stadt. Jeden Abend wird ausgegangen ¨C sei es nur ein Feierabend-Aperol oder zum Party machen ¨C und das warme Wetter sorgt immer f¨¹r gute Stimmung. Des Weiteren habe ich die Italiener immer als sehr offen und interessiert wahrgenommen (auch wenn die Sprachbarriere mal sehr gro? wurde, irgendwie schaffte man es immer, sich zu verst?ndigen)!

Mein Tipp: immer ein paar Ohropax f¨¹r die Nacht dabei haben und nicht eure schicksten Schuhe einpacken ¨C alles geht hier fr¨¹her oder sp?ter kaputt. Au?erdem: Lasst euch auf die Kultur und Lebensweise ein, ansonsten macht man es sich selbst viel schwerer als es sein m¨¹sste!